Dämpfer- und Federbeine für Oldtimer

 

Sehr geehrte Oldtimerfreunde,

 

beim Thema Fahrwerk kommt häufig die Frage auf ob man Stoßdämpfer oder Federbeine reparieren kann.

Dazu folgendes: Ein Dämpfer unterliegt einem normalen Verschleiß, wie z.B. ein Kolben im Motor oder eine Antriebskette. Genau wie diese ist auch ein Dämpfer irgendwann einmal so weit verschlissen, daß er ausgetauscht oder revidiert werden muß.

 

Die Erfahrung zeigt, dass viele Dämpfer aus Oldtimerfahrzeugen an Ölmangel leiden und durch hineingelangte Verunreinigungen z.T. so stark verschlissen sind, dass eine Instandsetzung nur mit massivem Einsatz von Neuteilen möglich wäre.

Da ein Dämpfer aus vielen Präzisions-Einzelteilen besteht und diese für unterschiedliche Fabrikate und Varianten bei geringen Stückzahlen wirtschaftlich nicht herstellbar sind, werden bei OldtimerKlassik überwiegend vollständige Neukonstruktionen nach eigenem Baukastensystem hergestellt. Dies ermöglicht es auch kleine Stückzahlen und Sonderanfertigungen kostengünstig anzubieten.

 

Um neue Dämpfer für den Oldtimer zu erstellen, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Zunächst kommt es darauf an, ob man Wert auf ein originalgetreues Aussehen legt, wie  z.B. bei Sichtteilen am Motorrad.

Oder ob man ausschließlich Wert auf die Dämpfer-Funktion legt.

 

Unabhängig von der Optik erfolgt die Neukonstruktion immer nach den Gesichtspunkten:

 

1.) Das "Äußere" vom Dämpfer muß selbstverständlich die richtigen Abmessungen haben (Einfahrlänge, Ausfahrlänge, Rohrdurchmesser, Kolbenstangendurchmesser, Befestigungen: Auge, Gabel oder Stift).

Diese Daten kann man am Fahrzeug oder an einem Muster  abmessen.

 

2.) Das "Innere", d.h. die Dämpferkennung muß aber auch stimmen.

Die Dämpferkennung besteht aus der Zug- und Druck-Dämpfungskennlinie, die vom Fahrzeug-/ Dämpferhersteller auf den speziellen Fahrzeugtyp abgestimmt wurde.

Darin berücksichtigt sind u.a. das Fahrzeuggewicht, die Federn (Federrate), das Übersetzungsverhältnis vom Rad zum Dämpfer.

(sitzt der Dämpfer näher am Rad oder näher am Drehpunkt von Schwinge bzw. Querlenker).

 

Die Dämpferkennung trägt maßgeblich zur Sicherheit und zum Fahrzeugcharakter bei. Sie erzeugt den Eindruck wie sich das Fahrzeug beim Fahren anfühlt, sie erzeugt das "Fahrgefühl".

 

Um die Dämpferkennung zu messen benötigt man einen Entwicklungsprüfstand, den wir bei OldtimerKlassik selbverständlich haben.

 

Für die Neukonstruktion bietet OldtimerKlassik verschiedene Abstufungen hinsichtlich Originaloptik an.

 

Variante  A:

Optisch und technisch wie moderne Dämpfer

Für diejenigen, denen die Dämpfer-Funktion am wichtigsten ist.

Für das "Äußere" werden Dämpferteile aus heutiger Produktion verwendet (siehe Messerschmitt Kabinenroller).

Die Abstimmung erfolgt nach Kennung eines Musterdämpfers oder im Fahrversuch.

 

Variante B:

Moderne Dämpfertechnik im Originalgehäuse.

Diese Variante findet als "Patronenlösung" z.B. bei Motorrädern Anwendung (siehe BMW, NSU, Tornax usw.).

Dabei wird ein Dämpfereinsatz in das Original-Dämpfergehäuse eingebracht und dort verschraubt.

Originalgehäuse müssen beigestellt werden.

Die Abstimmung erfolgt nach Kennung eines Musterdämpfers oder im Fahrversuch.

 

Variante C:

Originalgetreuer Nachbau

Die sichtbaren Teile werden als Sonderteile konstruiert und oft aus "dem Vollen" gedreht oder gefräst, d.h. vollständige individuelle Einzelanfertigung (siehe z.B. Alfa Romeo C6 und Vincent).

Für (nichtsichtbare) Innenteile werden erprobte Bauteile nach heutigem Kenntnis- und Produktionsstand verwendet.

Die Abstimmung erfolgt nach Kennung eines Musterdämpfers oder im Fahrversuch. 

 

Da Preise und Lieferzeiten stark vom Dämpfertyp, von der Variante und dem damit verbundenen Umfang abhängen, fragen Sie bitte nach, welche Lösung für Sie die optimale ist.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Ing. Oliver Kahl

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